Sommeräpfel

Herbstäpfel

Winteräpfel

Apfelbäume (lat. Malus) sind Herzwurzler und Rosengewächse. Sie werden durch Veredelung sortenecht vermehrt – wir veredeln auf Bitterfelder Sämling. Sie lieben sonnige bis halbschattige Plätze und sind meistens mit einem normalen Gartenboden zufrieden, optimal ist ein pH-Wert von 6 bis 6,5.
Zu saure Böden mit kohlensauren Magnesium-Kalk vermischen. Sandige Böden mit Humus oder Bentonit verbessern.

Mulchen mit Pflanzenresten – (Grasschnitt-Laub-Holzspäne) oder 1-jährige Pflanzen aussäen z.B. Kapuzinerkresse gegen Läuse – Targetes (hat positive Wurzelausscheidungen), Phacelia, Wicken, Klee Luzerne, Lupinen locken Bienen an und liefert Grünmasse (Stickstoff). Im Frühjahr mit Kompost mulchen, kein Stroh! Dieses lockt Wühlmäuse usw. an, welche die Wurzeln fressen.

Warum historische Apfelsorten ?

Die historischen Sorten haben viele Vorteile. Sie sind besonders gut an die Boden- und Witterungsverhältnisse in Norddeutschland angepasst, d.h. Sie blühen spät und so wird die Blüte nur selten vom Nachfrost überrascht. Weiterhin sind sie robust, an die norddeutschen Böden angepaßt und wenig anfällig für Krankheiten. Die Bäume werden deutlich älter als andere Sorten und tragen länger als neue Züchtungen.

Die alten Sorten sind durch den hohen Polyphenolgehalt nicht nur gesünder, sondern meist auch für Allergiker verträglich.
Test: Den Apfel aufschneiden und abwarten, ob die Polyphenole die Schnittstelle braun färben.

Äpfel enthalten über 30 Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, je sonniger- je vitaminreicher und der Polyphenolgehalt ist bei “Alten Sorten“ höher, zwischen 500 und 3000mg/kg z.B. die “moderne Sorte“ Delicious hat 400mg/kg.

Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die bewirken, dass der Apfel aromatisch, aber weniger süß ist. Die wichtigen Vitamine liegen unter der Schale – daher sollte man das Obst am besten ungeschält genießen.

Das Hauptallergen des Apfels heißt „Mal d1“ und erhöht sich durch die Lagerung. Rote Äpfel sind besser verträglich als grüne. Kochen zerstört die Eiweißbausteine die Allergien hervorrufenden.

Krone und Wurzeln sollten von der Baumschule um 1/3 eingekürzt sein. D.h. die Triebe werden um etwa einen Drittel knapp über einer Knospe schräg abgeschnitten – auch die Wurzelenden etwas einkürzen, damit ein neuer Austrieb erfolgt und das Anwachsen erleichtert wird. Beschädigte Pflanzenteile (Wurzeln, Äste) entfernen.

Die Veredelungsstelle sollte eine handbreit über dem Boden frei sein. Einen Kreis von 40-60 cm um den Baum von Unkraut freihalten. Dieses hält die Feuchtigkeit, nimmt jedoch Nährstoffe weg.
Das Loch sollte die doppelte Wurzelgröße haben und Pflanzlochboden, damit das Anwurzeln leichter ist und kein Stauwasser entsteht. Den Baum gut einschlämmen – man kann auch ein Bewässerungsrohr eingraben – Langzeitdünger (z.B. ca 1kg Hornspäne) in das Pflanzloch geben und zum Schutz ein oder zwei Pfähle setzen.

Bei der Pflanzposition die Abstände zu Nachbarn, Gebäuden und anderen Pflanzen beachten und nicht den Schattenwurf des Baumes vergessen, da er wachsen und viele Jahre stehen wird.

Befruchtungsbäume kontrollieren, d.h. andere Apfelbäume mit dem gleichen Blühzeitraum. Wenn keine Bäume in der Umgebung sind (max. 500 m Bienenflugdistanz), kann man einen Mehrsortenbaum pflanzen – verschiedene Sorten auf einem Baum veredeln.

Zwei Wochen nach der Pflanzung täglich wässern: Ein Zehn-Liter-Eimer – dann nach Wetterlage – gut angewachsene Bäume brauchen später nur bei extremer Trockenheit extra Wasser.
Verletzungen des Baumes mit Wundverschusspaste versorgen.

Apfelbäume kann man das ganze Jahr schneiden, am Besten eignet sich jedoch das Frühjahr, vor der Blühte. Man kann die Leit- und Fruchtäste herunterbinden, dies wirkt sich positiv auf Wachstum und Ertrag aus. Äste, die in die Höhe wachsen tragen keine Früchte.

Bei pflückreifen Äpfeln lässt sich der Stil leicht abdrehen und die Farbe verändert sich – meist ins rötliche.

Der Apfel reift nach, dabei kann sich der Geschmack verändern – so wird er etwa durch die Umwandlung der Stärke in Glukose süßer.

Ein kühler Raum mit ca. 4° C, hoher Luftfeuchtigkeit und Lüftung verlangsamt den Prozess. Am besten nebeneinander liegend lagern und wöchentlich kontrollieren. Wenn man nur wenig Äpfel hat, kann man in eine Plastiktüte kleine Löcher piksen und in einem dunklen Raum lagern. Auf diese Weise entsteht ein sauerstoffarmes Klima und der Reifungssprozess wird ebenfalls verlangsamt.